DER CHAMPAGNER UNTER DEN TEES

 

''Während des Frühlings im Himalaya fällt der sonnenverwöhnte Regen sanft auf die Berge. Wenn

magische Nebel wie göttliche Drachen aus den Wäldern aufsteigen, entsteht die Mystik des Himalaya-

Dorjeeling.''

 

Himalaya-Dorjeeling-Tee wird in den Ausläufern des Himalaya in einer Höhe von 700 bis 2100 Metern über dem mittleren Meeresspiegel angebaut und ist im Rest der Welt als Darjeeling-Tee bekannt. Aufgrund seines exotischen Geschmacks ist Darjeeling die begehrteste Sorte unter Teekennern auf der ganzen Welt und ist damit einer der exklusivsten und teuersten Tees überhaupt. Teeliebhaber behaupteten, dass es ohne den Geschmack des Darjeeling-Tee wäre, als wenn unter den Weinen der Champagner fehle.

Der Dank geht ausschließlich an die qualifizierten Arbeiter: für die Herstellung eines solch köstlichen Tees, der die Tradition bewahrt und den alle jeher für seinen einzigartigen moschusartigen Duft lieben. Seit der britischen Kolonialzeit bis heute arbeiten Mitarbeiter im instabilen und steilen Terrain des Himalaya, um die besten schwarzen, Oolong-, grünen und weißen Tees zu produzieren.


 
 
 

Der Distrikt gehört zum indischen Bundesstaat Westbengalen und gilt als UNESCO-Weltkulturerbe mit einer Fläche von ungefähr 10,58 Quadratkilometern. Insgesamt gibt es in dieser Region 87 Teeplantagen, die zusammen mit großen Waldflächen den gesamten Distrikt Darjeeling, Kalimpong, Duaren und Terai bedecken. Der Lepcha-Begriff, bestehend aus Dorjee für Donner und Ling für den Ort, ist im Grunde eine Beschreibung eines Ortes, der vom Donner getroffen wurde und seit der Antike als heilig angesehen wird, mit einem Glauben an den Makahal Baba, den Schöpfer des Universums. Die günstigen natürlichen Gegebenheiten, wie die optimale Höhe, das feuchte und kühle Klima und die reichlichen jährlichen Niederschläge sind das Geheimnis des Geschmacks von Darjeeling-Tee. Auf seinem fruchtbaren, abfallenden Gelände, das zur natürlichen Entwässerung fähig ist, stellt Darjeeling seit fast zwei Jahrhunderten den „Champagner“ her, dessen Produkte nicht nur hochwertigen Oolong- und Schwarztee, sondern auch grünen und weißen Tee umfassen, welche stark an Beliebtheit gewinnen.

Darjeeling-Tee wird nach seinen Erntezeiten klassifiziert und enthält aufgrund der kollektiven Teamarbeit der fleißigen Arbeiter*innen seinen einzigartigen Geschmack und sein einzigartiges Aroma. Diese Frauen (und wenige Männer) arbeiten das ganze Jahr über daran, die zarten „zwei Blätter und eine Knospe“ vorsichtig zu pflücken, und erhalten außerdem die Gesundheit und Fruchtbarkeit der weiten Fläche der Teegärten. Die Exklusivität im Geschmack der Knospen bleibt durch die Anwendung konventioneller Techniken erhalten, die im 19. Jahrhundert entwickelt wurden, im Gegensatz zu den CTC-Methoden (Crush, Tear and Curl = Zerkleinern, Zerreißen und Einrollen), die von modernen Teeunternehmen verwendet werden.

 

Darjeeling-Tee wird wie folgt klassifiziert:

 

 

1 ) FRÜHLINGS- ODER ERSTE ERNTE (FIRST FLUSH)
 
Der Ruf des Frühlings nach der Winterruhe markiert den Beginn der ersten Pflückphase im Teekalender. Das magische Erwachen der Landschaft durch die sprießenden Knospen, die die gesamten Hügel und Täler mit leuchtend grüner Farbe wiederbeleben, definiert das Leben in der Region von Darjeeling. Die Hektik der Frauen in den frühen Morgenstunden, die in die Gärten eilen, um die frischen Triebe zu pflücken, erinnert alle im Teegarten an eine köstliche Tasse Frühlingstee.

Experten sagen, dass mehr als 22.000 „zwei Blätter und eine Knospe“ erforderlich sind, um ein Kilo Darjeeling Frühlingstee herzustellen. Mit einer aufwändigen Behandlung während der Produktionsphase wird diese Ernte aufgrund des Charakters der Blätter bis Mitte oder Ende April verarbeitet.
Der limettengrüne Schimmer und der exquisite Blumenduft zeichnen den Aufguss aus, der durch ein leicht adstringierendes, muskattraubenartiges Tee-Profil gekennzeichnet ist. Dieses verleiht dem Frühlingstee einen lebendigen Charakter. Er ist wegen seines feinen Aromas und seiner vielfältigen gesundheitsfördernden Wirkungen beliebt.


2) SOMMER- ODER ZWEITE ERNTE (SECOND FLUSH)

Etwa einem Monat nach Verarbeitung der ersten Ernte werden die berühmten Sommertees produziert. Ähnlich wie bei den Muscat-Trauben zur Herstellung von Muscatel-Wein in Amerika, glänzen die Teepflanzen mit ihren köstlich feuchten und saftigen Blättern in der gesamten Region Darjeeling. Mit etwas größeren Blättern als bei der ersten Pflückung bringt der Sommertee einen etwas dunkleren und stärkeren Aufguss als der Frühlingstee. Von Mai bis Juni geerntet, ergibt sich ein aromatischer Aufguss mit einem charakteristischen moschusartigen Geschmack. Das Know-How der Arbeitskräfte ist auch ein entscheidender Faktor für die Qualität des produzierten Tees, der höchste Preise auf den weltweiten Teemärkten erzielt.
Sobald die Produktion beendet ist, ist guter Tee kaum noch verfügbar.

 

3) MONSUN- ODER DRITTE ERNTE (THIRD FLUSH)
 
Wie der Name schon sagt, wird die Monsunernte während des Regenzeitgipfels zwischen Juli und September gepflückt. Aufgrund der heftigen Regenfälle enthalten die saftigen ausgewachsenen Blätter mehr Feuchtigkeit, was zu einem starken, kupferfarbenen Aufguss führt. Milchtee, lokal bekannt als "Dud Ko Chia" (einige bevorzugen das Hinzufügen von Gewürzen oder Honig), kann aufgrund seiner Geschmacksintensität und kaffeeähnlichen Farbe sehr gut mit dem Monsuntee zubereitet werden. Aber auch alle anderen Ernten können mit einer geeigneten Menge Milch getrunken werden. Die Präferenz liegt ganz beim Verbraucher. Manche mögen es mit Zucker und Milch, andere sehnen sich einfach nach dem Geschmack der reinen zarten Blätter.

 

 

4) HERBST- ODER VIERTE ERNTE (FOURTH FLUSH)

 

Die Sommersonne und der Monsunregen haben ihre Wirkung auf die Pflanzen und kreieren den perfekten Geschmack des Herbsttees. Es ist die ideale Intensität dieses Aufgusses und dessen hellbrauner, kupferschimmernder Farbton, der das herzhafte und herrliche Aroma offenbart, für welches er so geschätzt wird. Das Geschmackserlebnis des Herbsttees unterscheidet sich stark von dem der Frühlings-, Sommer- oder Monsunernten und ist nicht minder herausragend. Die globale Bedeutung des Darjeeling-Tees und seine Anerkennung als feinster Tee beruht auf seinem einzigartigen Geschmack, der nirgendwo auf der Welt wiederholt werden kann. Darjeeling-Tee wird in den mystischen Bergen unter übersinnlichen Bedingungen angebaut und von den fleißigsten Leuten gepflegt. In über ein Jahrhundert alten Teegärten, die mit traditionellen Produktionsmethoden bewirtschaftet werden und in denen die Teebüsche von regelmäßigen Regenfällen, Sonnenschein und feuchtigkeitsbeladenen, milden Nebeln gepflegt werden, beherbergt Darjeeling den besten Tee der Welt. Die Pflücker pflücken nur die feinsten „zwei Blätter und eine Knospe“, um den einzigartigen Geschmack zu verstärken. Jährlich werden in der Region Darjeeling ca. 10-12 Millionen kg Darjeeling-Tee hergestellt. Dies ist der exklusivste und begehrteste Tee der Welt.